Nicht nur auf Sanibel und Captiva gibt es viel zu sehen, auch das Festland hat einiges zu bieten. So war Fort Myers einst der Wintersitz von Henry Ford (Gründer des Automobilherstellers Fort Motor Company, der die Fließbandtechnik im Automobilbau perfektionierte) und Thomas Edison (Erfinder der Glühbirne, Grammophons und zahlreiche andere Erfindungen in den Bereichen elektrisches Licht, Telekommunikation sowie Medien für Ton und Bild). Heute kann der frühere Winterwohnsitz des wohl bekanntesten Erfinder und dessen guten Freund Ford besucht werden.
Fototipp: Erinnerungsfoto mit Thomas Edison und dem
gigantischen Indishen Feigenbaum – Foto klicken und Beispiel sehen 😉
Der Winterwohnsitz und das zugehörige Museum befinden sich auf dem McGregor Boulevard (Hausnummer 2350). Ein Besuch der beiden Häuser der Familien Ford und Edison, Edisons Labor und botanischer Garten als auch das Museum über die Geschichte der beiden Männer lohnt sich. Für dieses Ausflugsziel kann man 2-2.5 Stunden einplanen, um sich auf die Spuren der Vergangenheit und Geschichte eines faszinierenden Erfinders zu begeben. Stündlichen Führungen werden angeboten, man kann aber auch das Gelände auch mit einer Audiotour (auch in Deutsch erhältlich) bei eigenem Tempo erkunden.
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Persönliche Meinung zu diesem Ausflugsziel: Vom ersten Toaster über das bekannte Modell T Auto bis hin zu den zahlreichen unsterschiedlichen Gummibäumen im Garten gibt es jede Menge zu entdecken. Ich habe die Anlage zweimal besucht. Das erste Mal war ich sehr begeistert. Wir hatten eine super Führung und die Dame, muss ein echter Edison Fan gewesen sein, und wusste so mach nette Geschichte und Detail zu erzählen. So war der Ausflug richtig interessant. Fasziniert von den Erzählungen habe ich mir anschließend sogar eine Biographie von Edison gekauft um mehr über den Erfinder zu erfahren. Da ich das Winteranwesen in guter Erinnerung hatte, habe ich mich nach Jahren nochmals entschlossen das gleiche Museum zu besuchen. Allerdings beim zweiten Mal war ich eher enttäuscht, da ich nicht mehr in den Edison Bann gezogen wurde. Dennoch kann ich dieses Ausflugsziel nur empfehlen und denke, dass für jeden etwas dabei ist.
Für diejenigen, die ein wenig mehr zu dem Winterwohnsitz der beiden Herren erfahren möchte, habe ich hier noch weitere Info zusammengetragen:
Der Winterwohnsitz von Thomas Edison und Henry Ford in Florida
Im Jahre 1885 kam Edison seiner Gesundheit wegen nach Florida. In Fort Myers am Ufer des Caloosahatchee River kaufte das zu besichtigende Anwesen. Mit seiner Familie verbrachte hier Edison seine Winter bis zu seinem Tode im Jahre 1931. Henry Ford und seine Frau besuchten Edison im Jahre 1915. Ford gefiel die Gegend so gut, dass er das Grundstück neben Edison kaufte, so dass die Freunde von dann an die nächsten 15 Winter zusammen in Fort Myers verbrachten.
Nach Edisons Tod (im Jahr 1947) stiftete seine Frau Mina das Anwesen der Stadt Fort Myers. Das Haus von Henry Ford kaufte die Stadt später im Jahre 1988 dazu. Heute sind beide Anwesen renoviert und als Museum mit nahezu unveränderter Ausstattung der Öffentlichkeit zugänglich.
Interessant zu wissen über das Edison Anwesen ist es, dass das Winterhaus von Edison keineswegs den typischen Baustil seiner Zeit in Florida widerspiegelt. Edisons Pläne für den Bau des Hauses sahen es vor das vorgeschrittene Bauholz von Maine mit dem Schiff nach Fort Myers zu schiffen. Die Kronleuchter mit dessen Glühbirnen, die von den Decken hängen., sollen noch die gleichen wie zu Edisons Zeiten sein. Auch die Möbel sind zum größten Teil original. Das Nachbarhaus von Henry Fords hat leider nicht mehr die original Einrichtung, ist aber trotzdem sehenswert.
Das Thomas Edison Museum
Im Museum erfährt man mehr über die Person Edison und sein Werdegang. Thomas Edison besaß mehr als 1000 Patente verschiedenster Geräte, die er während seines Lebens erfand. Im Museum findet man zahlreiche Exemplare seiner Erfindungen wieder. Technikfreunde, aber auch alle anderen kommen beim Anblick des ersten Toasters auf Ihre Kosten und können in Nostalgie schwelgen. Hier nur einige Beispiele seiner Erfindungen, die sich im Museum wiederfinden lassen: Grammophon, Telegraph, Telefone, Röntgengerät, Bügeleisen, Projektor als auch einen Generatoren, die Edison zur Stromversorgung baute. Doch das Museum zeigt nicht nur seine Erfindungen sondern Fotos von ihm und seiner Familie geben auch Einblick über sein Privatleben und der Person Edison ans sich und dessen Freundschaft zu Edison. (Beispielsweise erfährt man von zahlreichen Campingtrips, die die beiden Familien gemeinsam unternahmen).
Im Museum dürfen natürlich auch nicht die verschiedensten ersten Fordmodelle missen. Auch wenn der Schwerpunkt des Museums auf Edison gerichtet ist, so erfährt man doch ein wenig auch ueber seinen bekannten Freund Henry Ford.
Der botanische Garten
Für Naturfreunde ist der üppige und ausgefallene botanische Garten eine Augenweide. Der botanische Garten Edisons ist eine Sammlung tropischer und subtropischer Pflanzen, welche er zu einem großen Teil in die Experimente in seinem chemischen Labor einbezog. Mehr als 1000 verschiedene Pflanzen kann man auf seinen Gang durch den Garten bewundern. So verwendete er zum Beispiel Bambus für einer seiner ersten Glühbirnen. Auffällig sind ebenfalls die vielen verschiedenen Arten von Gummibäumen und Gummipflanzen. Grund dafür war, dass Edison einen Weg finden wollte Gummi günstiger im eigenen Land herstellen zu können. Seine Forschungen waren erfolgreich, so dass später hier die Grundstoffe für die Gummiproduktion von Autoreifen der Marke Firestone gefunden wurden. Harvey Firestone war neben Henry Ford und George Eastman (Eastman Kodak) einer seiner engsten Freunde.
Ein weiteres Highlight im Garten zu entdecken ist der Schwimmingpool, den Edison zur Unterhaltung seiner Familie und Gäste 1910 bauen ließ. Er ist einer der ersten Swimmingpools überhaupt in Florida. Der Pool wurde mit Edison Portland Zement gebaut: allein für die Entwicklung des wasserdichten Zements und dessen Produktion erhielt Edison 40 Patente! Der beste Beweis für die Qualität des Zements ist wohl die Tatsache, dass das Schwimmbecken bis heute keine einzige undichte Stelle besitzt.
Edison und sein Labor
Ein kleines Labor diente Edison zu Forschungszwecken und der Suche nach einer billigen Erstellung von Gummi. Originale Laborgerätschaften sind hier noch zu bestaunen. Interessant zu hören hier war, dass Edison die zahlreichen Gläser mit Proben nie beschriftete, da er ein so gutes Gedächtnis hatte, wo er was wieder fand. Da Edison gerne auch länger an seinen Forschungen arbeitete, so diente ein Bett im Labor dazu, dass Edison ein kurzes Nickerchen machen konnte und dann wieder sich frisch an die Arbeit machen konnte. Ebenso wird man keine Uhr im Labor finden. Er selbst soll gesagt haben, dass er seinen Erfolg darauf begründete, dass er an seinem Arbeitsplatz keine Uhren habe.
Ich freue mich über Kommentare, von jedem der ebenfalls den Winterverbleib dieser beiden Herrschaften in Fort Myers besucht hat. Auch Fragen sind jederzeit willkommen!